Fuß- und Radwegebrücke Dortmund

1. Preis nicht offener Wettbewerb. Teilnahme im Team mit netzwerkarchitekten, Tragraum Ingenieure (Tragwerksplanung) und club L94 (Landschaftsplanung).

Die neue Rad- und Fußwegebrücke überspannt in Nord-Süd-Ausrichtung den Rheinlanddamm und verbindet den Messevorplatz im Süden und den Max-Ophüls Platz im Norden.
Ziel des architektonischen Entwurfes ist, eine möglichst geradlinige und kurzweilige Verbindung zu gewährleisten. Zentrales Entwurfselement zur Höhenüberwindung sind hierbei die großen Wendeln, die im Außenbereich eine behindertengerechte Rampenführung gewährleisten, um dann zum Innenbereich hin steiler werden. Der Brückenüberbau schließt hieran dynamisch an und erzeugt schwungvolle und elegante Linienverläufe. Die geometrische Ausbildung der wendelförmigen Rampen ist in Analogie zum physikalischen Wirbel-Phänomenen entwickelt: im Zentrum ist die Fließgeschwindigkeit am größten und
nimmt umgekehrt proportional zum Abstand vom Zentrum ab.
Der Innenbereich der Brücke und der Wendeln ist im Sinne eines „shared-space“ als gemeinsam benutzter Verkehrsraum konzipiert. Je nach Möglichkeit wählt der Fußgänger bzw. der Fahrradfahrer einen passenden Weg.
Bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Messe-Events nimmt erwartungsgemäß der Fußgängeranteil zu. Auch hier profitieren die Benutzer vom „shared-space“. Die Fußgängerströme nehmen sich den Platz, den sie brauchen. Fahrradfahrer müssen dann u.U. absteigen und ihr Fahrrad schieben. Die aufgeweiteten Eintrittsbereiche der Rampen sorgen dafür, dass die Verkehrsströme auf dem Weg zur Brücke sanft kanalisiert und beim Verlassen ungehindert in den Stadtraum entlassen werden.

Die Beleuchtung der Brücke wird durch acht Mastleuchten mit LED-Technik gewährleistet, die den Brückenverlauf bzw. die Fahrfläche ausleuchten und entsprechend inszenieren. Zusätzlich können ausgewählte Mastleuchten mit einem Gobo-Projektor ausgestattet werden, die das Messelogo oder das BVB-Zeichen auf die Brückenfläche projizieren.
Das Farbkonzept thematisiert die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Fortbewegungsarten der Nutzer. Der gelbe Farbton erzeugt hierbei eine ikonografische Klammer zum Fußballverein „Borussia Dortmund“. Die tragenden Brüstungen sind mit einem dynamischen Lochmuster perforiert, das sowohl Ausblicke von der Brücke in die Umgebung möglich macht, als auch abstrakte Einblicke aus dem Stadtraum in die Brücke erlaubt. Die kräftige Farbgebung unterstützt diese Wirkung. Im Bereich des Hochpunktes der Brückengradiente erhält die Perforierung ihren Schwerpunkt und erzeugt einen besonderen optischen Effekt. Die Brücke übernimmt hier die Wirkung als „Tor zur Stadt“.

 

Objekt: Verkehrsbauten
Auslober: Stadt Dortmund
Architekt: netzwerkarchitekten
Tragwerksplanung: Tragraum Ingenieure
Landschaftsarchitekten: club L94
Visualisierung: netzwerkarchitekten
Ort: Dortmund
Fertigstellung: N.N.